Erkennen
von toxische Beziehungsmustern
Bin ich betroffen von emotionaler Gewalt?
Was ist überhaupt emotionale Gewalt? Diese Frage ist ein zentrales Thema, wenn es sich um diese Spielart der Partnerschaftsgewalt handelt. Hier geht es um die Wahrnehmung einer Gewaltform, die fast unsichtbar daherkommt und nicht bewiesen werden kann. Doch die betroffene Frau könnte ihren Gefühlen trauen! Oder ist doch alles so, wie es der Aggressor zu vermitteln versucht? Oft wird die Partnerin als zu empfindlich dargestellt und muß sich sogar rechtfertigen, wenn sie sich emotional verletzt fühlt und dementsprechend reagiert.
Der Aggressor übernimmt mit seinen Äußerungen die Kontrolle über die Gefühle der Partnerin und setzt so emotionale Gewalt ein.
Verbales und seelisches Niedermachen ist an der Tagesordnung
Mit zunehmender Abwertung und Manipulation versucht der Aggressor die Kontrolle über die Beziehung zu erlangen und kümmert sich nur noch um seine Sicht auf die Dinge. Die Partnerin hat sich nach seinen Vorgaben zu richten. Tut sie es nicht, drohen Strafen und falls sie andere Wege gehen möchte, kommt es zu massiven Problemen und Störungen in der Beziehung. "Sei so, wie ich es möchte oder ich verlasse Dich." Das ist emotionale Erpressung, eine weitere Spielart der emotionalen Gewalt. Mein Buch beschreibt diese Thematik ungewohnt detailliert und sollte unbedingt vor einem Coaching gelesen werden.
Der Narzisst zeigt auch seine liebevolle Seite
Trotz der manipulativen Vorgehensweise wundern sich viele Betroffene, dass der Narzisst auch durchaus nett sein kann. Diese positive Stimmung nutzt er insbesondere verstärkt, wenn er seine Partnerin von einer Trennung ablenken will. Ansonsten läuft die Beziehung immer gut, wenn er sich gesehen und im Mittelpunkt des Interesses steht. Diese guten Phasen werden jedoch im Laufe der Zeit immer weniger. Nach einem Fehltritt des Opfers kann manchmal eine sehr lange Zeit vergehen, bis der Partner wieder ein freundliches Verhalten zeigt. Keine Frage, der Narzisst hat auch seine guten Seiten. Diese überwiegen aber irgendwann nicht mehr die dunklen Schatten, die immer größer werden.
Vielfach wirken sich seine Verletzungen sogar verheerender aus als angenommen. Durch die guten Zeiten hat das Opfer oft wieder Vertrauen gewonnen und sich geöffnet. Entsetzt muss die Partnerin dann erkennen, dass ihr Vertrauen massiv ausgenutzt wurde und ihre Hoffnung auf Besserung sich gerade zerschlagen hat. Er verletzt sie weiterhin massiv, manipuliert und geht seinen Weg. Er kann nicht anders. Er sieht nicht, was er letztendlich anrichtet. Er sieht zwar die Wirkung und die Zerstörung, aber in seinen Augen hat dies alles seine Berechtigung. "Nur die Partnerin hat schließlich Schuld an seinem negativen Verhalten."
Versucht die Partnerin weiterhin eine Änderung seines destruktiven Verhaltens herbeizuführen, verstärken sich für den Aggressor nur ihre vermeintlichen Fehler. Er gerät unter Stress und sucht nach anderen Wegen, die Partnerin wirkungsvoll zu manipulieren. Diese erklärt ihm immer wieder neu, die sozialen Spielregeln, jedoch ohne Erfolg. Sie weiß noch nicht, dass sie damit ihr Leben verbringt, wenn sie dem kein Ende setzt.
Partnerprobleme bis zum Zusammenbruch
Viele Frauen finden keinen Weg aus einer solchen Beziehung. Körperliche und emotionale Schädigungen bis hin zur Auflösung der eigenen Persönlichkeit können die Folge sein. Alles geht still und heimlich seinen Weg. Die betroffenen Frauen finden sich vielfach in psychosomatischen Kliniken wieder und kennen manchmal noch nicht einmal selbst den Grund, warum sie körperlich krank werden.
Andere bleiben verstrickt in einer destruktiven Beziehung und finden keinen Ausweg aus dieser Situation. Andere sind längst gegangen, kämpfen aber noch mit alten Dämonen. Sich genau zu informieren kann also niemals falsch sein. Wenn Sie sich öfter mit diesem Thema beschäftigen, sollten Sie aufmerksam sein und weiter nach Lösungsmöglichkeiten suchen.
@Evelina Blum